Valencia, Spanien (DAS) (2024)

Zeitraum: August 2022 - Januar 2023 (WiSe 2022/23) | Schulinfos: hierExterner Link

Vorbereitung des Auslandsaufenthalts

Die Kontaktaufnahme erfolgt über den Praktiku*msbetreuer der Schule. Seine E-Mail Adresse findet man sowohl auf der Seite der Universität, da die Deutsche Schule Valencia eine Partnerschule von Jena ist, als auch auf der Schulhomepage. Eine Bewerbung sollte spätestens ein Jahr vorher erfolgen, im Falle einer Bestätigung erfolgt diese dann auch sehr schnell. Für den Auslandsaufenthalt benötigt man ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis. Du bekommst vor Ort dann noch ein spanisches Führungszeugnis, die Beantragung wird dir von der Schule noch einmal genauer erklärt und ist nicht sehr kompliziert. Eine Reisekrankenversicherung würde ich empfehlen, da es ansonsten recht teuer werden kann, wenn man einmal krank ist und zum Arzt gehen muss oder Medikamente in den Apotheken vor Ort benötigt. Ein Visum für den Aufenthalt ist nicht notwendig. Vergiss nicht neben der Sommerkleidung ein paar dickere Sachen einzupacken, denn ab November kann es abends auch mal etwas frischer werden und die meisten Wohnungen haben keine Heizung. Für die warme Anfangszeit würde ich dir empfehlen lange luftige Kleidung einzupacken, da man in der Schule schon die Knie bedeckt haben sollte. Ansonsten benötigst du dein übliches Hab und Gut und es kann ohne Probleme losgehen.

Angereist bin ich mit dem Flugzeug, was die günstigste und schnellste Möglichkeit ist. Der Flughafen in Valencia ist ein bisschen außerhalb, hat aber eine sehr gute Metro Anbindung zu jeglichen Stadtteilen. Deinen Flug solltest du so früh wie möglich buchen, um unnötige Preisanstiege zu umgehen. Ein Ticket kostet zwischen 50 und 300 Euro, je nachdem mit wie viel Gepäck du reist. Das Schulhalbjahr hat Ende August begonnen und ich bin auch erst einen Tag vor Schulbeginn angereist. Ich würde jedoch empfehlen schon eine Woche vorher nach Valencia zu reisen, um einen entspannteren Start zu haben und sich schon ein bisschen in der näheren Umgebung auszukennen.

Unterkunft

Die Wohnungssuche solltest du schon vor deinem Auslandsaufenthalt beginnen. Ich habe erst vor Ort nach einer Wohnung gesucht, was jedoch sehr schwierig und zeitaufwendig war. Valencia ist eine sehr beliebte Erasmusstadt, weshalb viele Studenten zur gleichen Zeit eine Wohnung suchen. Über einen Kontakt von der Schule habe ich nach einer Woche Suche ein Zimmer in einer 3er- WG gefunden. Es ist jedoch wirklich empfehlenswert sich schon vorher zu erkundigen und dann vor Ort die Wohnungen zu besichtigen, bevor man einen Vertrag unterschreibt, denn oftmals wichen die Bilder auch von der Realität ab. Die Preise sind in den letzten Jahren gestiegen, du findest jedoch trotzdem noch WG- Zimmer zwischen 250 und 400 Euro, je nachdem nach was du suchst. Ich würde dir das Studentenviertel Benimaclet oder die Blasco Ibáñez als Wohnviertel empfehlen, da diese nicht weit von der Schule entfernt sind und zusätzlich lebhafte Gegenden mit vielen Bars und Restaurants sind. Wenn dir ein etwas weiterer Schulweg nichts ausmacht, ist es auch sehr schön näher am Meer, in Ruzafa oder El Carmen zu wohnen. Die Schulgemeinschaft ist sehr hilfsbereit und vermittelt gerne, wenn sie von einer freien Wohnung gehört haben. Ansonsten kann ich dir die Seiten „idealista“, „spotahome“ und „housinganywhere“ empfehlen. Auch in Erasmus Facebookgruppen und auf der Instagramseite „quetalvalencia“ werden nützliche Wohnungsanzeigen hochgeladen.

Finanzen

Die monatlichen Ausgaben sind bei mir schon um einiges höher als in Deutschland gewesen. Für die Miete habe ich ähnlich viel gezahlt, die Lebensmittel sind jedoch etwas günstiger als in Deutschland. Vor allem Obst und Gemüse ist hier sehr preiswert. Da ich jedoch öfter außerhalb essen war oder mit Freunden eine Bar oder ein Café erkundet habe, gab ich dann doch etwas mehr als normal für Essen aus. Auch gibt es in Valencia viel zu erleben und auch in naher Umgebung viel zu sehen. Für diese Ausflüge habe ich das meiste Geld ausgegeben, ich würde es jedoch trotzdem jedem ans Herz legen sich die Umgebung ausgiebig anzuschauen. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind sehr preiswert und hier gibt es ein System, welches „Valenbisi“ heißt und mit dem man für 30 Euro ein Jahr lang diese speziellen öffentlichen Fahrräder nutzen kann. Für Bus, Bahn und Metro würde ich dir eine SUMA- Karte empfehlen, mit der man 10 Fahrten für 8 Euro erhält. Diese Karte kann man an den Fahrkartenautomaten, sowie in den Tabacoshops kaufen. Ich habe ein Erasmus+ Stipendium bekommen und eine Fördersumme von ca. 500 Euro monatlich erhalten, mit viel Glück bekommst du ein DAAD Stipendium, bei welchem die Förderrate noch etwas höher ist. Ansonsten kann zudem noch Auslandsbafög beantragt werden. Die Erasmusförderung allein hätte nicht für alles gereicht, aber war auf jeden Fall eine sehr gute Unterstützung. Vor Ort ist es ansonsten leicht einen kleinen Nebenjob als Nachhilfelehrer/in oder Kinderbetreuer/in zu bekommen. Ansonsten sind die Zahlungsmöglichkeiten hier genau wie in Deutschland und man braucht nicht unbedingt eine Auslandskreditkarte.

Leben an der Schule

Die Unterstützung von der Schule ist super, ich wurde sofort in die Schulgemeinschaft integriert und alle Kolleg/innen sind freundlich und hilfsbereit. Es gab eine Einführungswoche, in der man das Kollegium, die Schule, sowie die anderen Praktikannt/innen kennenlernt und alle wichtigen Informationen bekommt. Digital erhielten alle Praktikannt/innen eine Einführungsmappe, in der unter anderem alle Klassen und Stundenpläne der Lehrer zu finden waren. Es wurde sogar eine gemeinsame Weiterbildung zum Thema Konfliktmanagement durchgeführt und einen Ausflug mit dem gesamten Kollegium an den größten See Spaniens gemacht. An der Schule werden 580 Schüler/innen unterrichtet, mit einer Klassenstärke von 20-25 Kindern. Sowohl der Kontakt zu den Kolleg/innen als auch zu den anderen Praktikanten war sehr gut und ich werde die sehr angenehme Arbeitsatmosphäre vermissen. Die Schule ist technisch gut ausgestattet, jeder Raum hat ein Whiteboard und es gibt Laptops und Tablets zum Ausleihen. In den unteren Klassen hat sogar jedes Kind ein eigenes Tablet. Die naturwissenschaftlichen Fachräume enthalten alles was benötigt wird und auch die Sportanlagen bieten viele Materialien und Möglichkeiten, um einen vielseitigen Unterricht durchzuführen. Ich konnte mich an der Schule sehr gut einbringen, neben dem Hospitieren und Assistieren habe ich oft mit meinen Mentoren in einem Team- Teaching zusammengearbeitet oder selber unterrichtet. Außerdem hatte ich den Freiraum mehrere Projekte selber zu planen sowie durchzuführen und wenn du möchtest, dann gibt es auch die Möglichkeit sich an den AGs zu beteiligen.

Freizeit

Valencia bietet viele kulturelle Freizeitmöglichkeiten. Je nach dem auf was man Lust hat, kann an zahlreichen Sportprogrammen wie Beachvolleyballkursen, Surfkursen oder Yoga teilgenommen werden. Auch gibt es natürlich viele Fitnessstudios und Calisthenicsanlagen. Die typischen Tänze wie Salsa und Bachata kannst du in kostenlosen Kursen lernen. Es ist möglich super wandern und klettern zu gehen, wenn man eine halbe Stunde außerhalb von Valencia fährt. Als drittgrößte Stadt Spaniens ist Valencia eine Stadt, welche sehr viel Kultur, eine wunderschöne Altstadt, sowie auch einen sehr modernen Stadtteil mit dem Strand und den Bergen verbindet und bietet für jeden vielseitige Möglichkeiten. Von Erasmusprogrammen werden jedes Wochenende verschiedene Ausflüge an unterschiedliche Orte in der Nähe von Valencia angeboten und wenn man möchte, kann man auch sehr gut mit den Alsa Bussen oder Blabla Car günstig spanische Städte bereisen, welche etwas weiter weg sind. Besonders sehenswert ist zum Beispiel Montanejos oder Calpe, auch kann ich empfehlen nach Barcelona, Malaga, Sevilla und Bilbao zu reisen. Die Zugverbindungen (Renfe) sind gut und oftmals gibt es Angebote, welche die Fahrten günstiger machen. Mit Flügen für 20 Euro können auch die in der Nähe liegenden Inseln Mallorca oder Ibiza besucht werden. Mit einem Studentenausweis bekommt man ab und zu Rabatte und wenn man sich ein paar Tage vorher anmeldet auch manchmal freien Eintritt in einigen Clubs. Auch die vielen Kunstmuseen sind auf jeden Fall einen Besuch wert.

In Valencia solltest du auf jeden Fall Paella essen, da diese ursprünglich auch aus Valencia kommt und sehr lecker schmeckt. Auch Horchata und Agua de Valencia sind typische Getränke, die du nicht verpassen solltest. Sehr zu empfehlen ist auch die alte Fabrikhalle „La Fabrica“, in welcher jeden Tag Livemusik gespielt wird und auch das nahe gelegene Naturschutzgebiet Albufera ist ein toller Ort, um dem Trubel der Stadt zu entfliehen.

Allgemein

Rückblickend hätte ich mir schon vor dem Auslandsaufenthalt eine Wohnung gesucht oder wäre eher angereist. Ansonsten kann ich sowohl Valencia als auch die Deutsche Schule Valencia sehr empfehlen und freue mich schon jetzt, die Stadt in Zukunft noch einmal zu besuchen. Ich bin sehr dankbar für alles, was ich neu gelernt habe und alle Erfahrungen die ich sammeln durfte. Nimm dir die Zeit, die Stadt auf dich wirken zu lassen und an vielen Angeboten für Studenten teilzunehmen. Es macht großen Spaß viele neue Menschen aus den verschiedensten Kulturen kennenzulernen, gemeinsam neue Dinge zu entdecken und die eigenen Sprachfähigkeiten zu entwickeln.

Falls man einmal krank ist und zu einem Art gehen will, hat man hier drei Möglichkeiten. Für die, die kein Spanisch sprechen ist der Deutsche Arzt neben der Schule zu empfehlen, dessen Kontakt die Schule auf Nachfrage weiterleitet. Dort muss man allerdings selbst in Vorkasse gehen. Die andere Option ist die Notaufnahme des Krankenhauses in dem Viertel, in dem man lebt. Ich war zweimal dort und wurde beide Male schnell behandelt und musste nicht in Vorkasse gehen. Die deutsche Krankenkassenkarte war da ausreichend, da man damit in allen europäischen Ländern solche Grundleistungen beziehen kann. Die dritte Möglichkeit ist das Gesundheitszentrum (Centro de Salud) in dem eigenen Viertel, dort wird man allerdings nur behandelt, wenn man hier gemeldet ist. Wenn man sich hier meldet, bekommt man nämlich die sogenannte N.I.E.-Nummer, eine Identifikations- und Steuernummer. Für ein Praktikum hier benötigt man sie aber nicht unbedingt und ich bin auch sehr gut ohne ausgekommen. Sie wäre lediglich nützlich gewesen, um ins Gesundheitszentrum gehen zu können.

Viele weitere Eindrücke sind im folgenden Erfahrungsberichtpdf,40kb zu finden.

Eindrücke aus Valencia

Foto: Aus dem Erfahrungsbericht

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Author: Patricia Veum II

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